Augen auf.
- Olga

- 6. Mai 2023
- 1 Min. Lesezeit

Wir sind zu passiv geworden. Wir haben aufgehört, die Welt um uns herum kritisch zu hinterfragen. Wir sind gemütlich geworden und klammern uns an die Illusion, dass die Dinge so sein müssten, wie sie sind. Dass es schon immer so war. Dass irgendjemand schon weiß, was zu tun ist und alles gut für uns vorgedacht hat.
Betäubt, paralysiert, nicht mehr in der Lage anzuhalten, um einen Moment in uns zu horchen und Abläufe, Handlungsweisen, Glaubenssätze und Altbewährtes kritisch zu hinterfragen. Wir haben aufgehört auf unser inneres Wissen zu hören und die Welt immer wieder mit unseren persönlichen inneren Überzeugungen abzugleichen.
Wir sind Mitarbeitende in großen Konzernen und arbeiten tagein tagaus die Aufgaben ab, die uns gegeben werden. Wir gehen nach Hause und lassen hinter uns, was wir mit unserer Arbeit geholfen haben aufzubauen und zu bewahren. Wir fragen nicht, wo die Produktionsketten beginnen, weil das nicht in unseren Aufgabenbereich fällt. Wir fragen auch nicht, ob die CSR-Ziele des Konzerns ambitioniert genug sind, weil sie so schön klingen und so gut vorgetragen wurden.
Wir sind Konsumenten in großen Einkaufszentren oder vor unseren Bildschirmen. Geblendet von der Fülle an Eindrücken und gut klingenden Botschaften verschließen wir die Augen. Davor, unter welchen Bedingungen die schönen Produkte von Menschen hergestellt werden, die sich diese Produkte niemals leisten werden können. Davor, wie viele Chemikalien und Gifte auf Felder, in Flüsse, in das Meer gekippt werden. Davor, dass das schöne Produkt, das wir soeben in den Warenkorb gelegt haben, uns nur eine kurze Freude bereiten, unser Leben aber nicht besser, sondern nur voller machen wird.
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